In diesem Beitrag zeige ich dir, wie das Bewusstsein für deinen Zyklus deine Beziehung zu dir selbst, die Kraft deiner Stimme sowie deine Kommunikation revolutionieren kann. Du wirst erfahren, warum es ein echter Gamechanger ist, deinen weiblichen Zyklus zu kennen – und wie du ihn nutzen kannst, um deine Stimme und Ausstrahlung gezielt zu stärken. Lass dich überraschen, wie viel Potenzial in dir steckt
Inhaltsverzeichnis
Was ist Zyklusbewusstsein?
Es bedeutet die natürliche Weisheit deines Körpers zu nutzen und bewusst mit deinen vier Zyklusphasen zu arbeiten. Du weißt genau, in welcher Phase du steckst, und nutzt diesen Rhythmus, um deine Stimmung, Energie und Bedürfnisse nicht nur wahrzunehmen, sondern gezielt für dich einzusetzen.
Das Beste daran: Auch deine Stimme profitiert davon! So findest du in deinen eigenen Flow und entfaltest deine ganz persönliche Stimmpower.
Ganz wichtig dabei:
Hier geht es nicht um ein starres Konzept oder um strenge Routinen. Viel mehr ist das Bewusstsein für deinen Zyklus dein individueller Kompass, der es dir möglich macht deine eigenen Regeln aufzustellen.
Ich habe dir die vier Phasen als Übersicht zusammengestellt. Beachte auch hier, dass die angegebenen Zahlen nur Richtwerte sind. Die Länge der einzelnen Phasen und die Gesamtlänge des Zyklus sind sehr individuell.
Was haben Stimme und Zyklus miteinander zu tun?
Deine Hormonkonzentration, vor allem Progesteron und Östrogen, verändern sich über deinen Zyklus hinweg. Das hat zum einen direkte Auswirkungen auf deine Stimme (dein Stimmorgan) und zum Anderen auf deinen gesamten Körper und deine Stimmung – und damit eben auch auf deine Kommunikation.
Direkte Auswirkungen auf das Stimmorgan
In der Lutealphase (kurz vor der Menstruation) und während der Menstruation kann es hormonbedingt zu Schwierigkeiten mit der Stimme kommen. Zu diesem Thema gibt es insbesondere zur Singstimme auch einiges an Forschungsergebnissen.
Forscher*innen haben herausgefunden, dass in der Luteal- und Menstruationsphase Symptome, wie Heiserkeit, eine geringere Kontrollierbarkeit der Stimme, leichtere Stimmermüdung, ein geringerer Stimmumfang (vor allem in der Höhe), eine geringere Stimmkraft und stimmliche Flexibilität, sowie vermehrte Schleimbildung auftreten können.
Zum Ursprung dieser Symptome gibt es verschiedene Erklärungsversuche: So kann die Veränderung der Hormonkonzentrationen zu Wassereinlagerungen im Stimmgewebe, einer erhöhten Blutversorgung der Stimmlippen, vermehrter Bildung von Schleim oder Trockenheit der Stimmlippen führen. Und dies dann eben zu den oben beschriebenen Symptomen.
Wenn dich das näher interessiert kannst du das Ganze in dieser Publikation über die Beziehung zwischen Hormonen und Stimme nachlesen (englisch). Es geht hier zwar speziell um die Singstimme, aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, gilt das Ganze entsprechend auch für die Sprechstimme. Du nutzt ja -egal ob du singst oder sprichst – die eine Stimme.
Diese Hormonschwankungen haben aber nicht nur direkte Auswirkungen auf dein Stimmorgan. Sie wirken sich natürlich auch auf den restlichen Körper und damit auf deine Stimmung aus.
Vor allem Müdigkeit, Menstruationsschmerzen und der Impuls sich zurück ziehen zu wollen haben einen großen Einfluss auf deine Stimme. Ein kleines Beispiel: Ein aufgedunsener oder schmerzender Unterbauch hat oftmals die Folge, dass nicht mehr so tief in den Bauch geatmet wird. So kann es zu Kurzatmigkeit und einer „atemlosen“, leisen Stimme kommen.
Dein Zyklus als Kompass auf dem Weg in die Stimm(kraft)
Deine Stimme und deine Körpersprache spiegeln dein Innerstes, deine Persönlichkeit im Außen wieder. Denn das was wir sind und wie wir sprechen, hängt eng zusammen.
Um wirklich nachhaltig in deine Stimmkraft zu kommen, hilft es also nicht allein „Techniken für das Außen“ zu erlernen. Auch eine Stärkung von innen ist wichtig. Diese entsteht dadurch, dass du mit dir und deinem Körper verbunden bist und ein gutes Verständnis von dir hast. Stimm-, Atem- und Körperübungen stellen diese Verbindung her. Wenn sie dann noch an den Zyklus gekoppelt werden, entsteht Magie.
Denn dein Zyklus ist unglaublich weise und informiert dich ständig über deine Bedürfnisse. Du kannst ihn daher als Kompass nutzen und über ihn erfahren was dir gut tut. Fängst du an deinen Zyklus zu beobachten und zu verstehen kannst du deine Verbindung zum Körper aufbauen und vertiefen und deine Bedürfnisse erkennen und verstehen.
Dadurch entsteht enorm viel Klarheit und Verständnis für dich und du kannst kraftvoll aus deiner Mitte Sprechen. Da alles ist unglaublich wichtig für deine Kommunikation nach Außen hin.
Zyklusbewusstes Stimmtraining
Das Ganze legt nahe über den Zyklus hinweg unterschiedliche Übungen für Stimme, Atmung und Körper zu nutzen. Zum einen, um dich und deine Stimme passgenau zu unterstützen und zum anderen, um wirkliche Selfcare zu betreiben. Denn nur wenn dir die Übungen wirklich gut tun, dann machst du sie auch.
Erfahrungsgemäß scheitern die meisten Menschen beim Stimmtraining, daran die Übungen auch wirklich im Alltag umzusetzen. Ich verrate dir jetzt was: Wenn deine Übungen dir im aktuellen Moment wirklich gut tun und dich passgenau unterstützen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie im Alltag umsetzt sehr viel höher.
Grob kann man den Zyklus für ein Stimmtraining in zwei Hauptphasen unterteilen.
Frühling (Follikelphase) und Sommer (Ovulation/Eisprung)
In diesen zwei Phasen haben die meisten Menschen zyklusbedingt keine großen Probleme mit der Stimme.
Gerade im inneren Sommer wollen die meisten Frauen sehr gern rausgehen und kommunizieren. Diese Phase kannst du daher wunderbar für wichtige Termine & Workshops etc. nutzen.
Der Frühling eignet sich toll dazu effektiv an der Stimmkraft zu arbeiten. Hier kannst du Übungen machen, um deine Stimme weiter zu entwickeln und zu entfalten.
Herbst(Lutealphase) und Winter (Menstruation)
Im inneren Herbst und Winter steht das Stimmungsbarometer eher auf Entschleunigung und Rückzug. Passend dazu treten insbesondere gegen Ende der Lutealphase und zu Beginn der Menstruation sehr oft die oben genannten Schwierigkeiten mit der Stimme auf.
Hier ist es hilfreich auf die Stimmpflege zu achten. Außerdem sind vertiefende und regenerierende Atemübungen sehr hilfreich.
Diese zwei Phasen werden in der Gesellschaft ja gemeinhin als eher negativ und schwierig bewertet. Ich bin da komplett anderer Meinung. Denn die beiden Phasen eignen sich perfekt dazu einen guten Zugang zu dir selbst und zu deiner Essenz zu erhalten. Du kannst in diesem Zeitraum Atem- und Stimmübungen anwenden, um dich mit dir und deiner inneren Stimme oder Intuition zu verbinden. Außerdem ist vor allem während der Menstruation ein toller Zeitpunkt, um im Zyklus aufgekommene Emotionen, Probleme oder Situationen loszulassen.
Wie du dich mit deinem Zyklus verbinden kannst
Dein Schlüssel heisst: Beobachtung. Schreib dir auf wann dein Zyklus beginnt (Tag 1 ist der erste Tag deine Periode) und beobachte ab wann du dich in der Phase des Frühlings befindest ( ab dem Zeitpunkt, wo die Blutung aufgehört hat). Beobachte wann dein Eisprung stattfindet, um diesen Zeitpunkt herum befindest du dich im Sommer, und gehst dann langsam in den Herbst über.
Schreibe dir stichpunktartig (möglichst) jeden Tag auf wie es dir geht, was du fühlst, was dich bewegt und welche körperlichen Symptome du eventuell spürst. Hör dir natürlich auch gern in jeder Phase deine Stimme an und spür rein, wie es mit der Stimmproduktion und der Kommunikation so läuft.
Nach ein paar Zyklen kannst du anfangen deine Aufzeichnungen zu analysieren. Das hilft dir dabei, Aktivitäten und Tätigkeiten den verschiedenen Phasen zuzuordnen, um sie leichter, effektiver und erfüllter auszuführen. So z.B. auch dein Stimmtraining.
Weiterführende Infos - Empfehlungen von Herzen
Hier kannst du dir kostenlos ein Zyklusrad herunterladen und so deinen Zyklus ganz einfach beobachten. Josianne hat auch ein wunderbares Buch geschrieben: „Zyklisch leben – Freude und Kraft aus dem Zyklus schöpfen“ – ein toller Einstieg in das Thema Zyklus.
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Beitragsbild von pikisuperstar auf Freepik.
Alles Liebe,
Anne-Christin
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